Schriftsteller und Aktivist der salvadorianischen ERP (Revolutionäres Volksheer); nach neunjährigem Exil und zweijähriger Illegalität in El Salvador wurde er 1975 als CIA-Agent und Verschwörer von der ERP denunziert und ermordet. Dalton wurde Opfer eines Machtkampfes innerhalb der ERP um verschiedene militärische Konzeptionen des revolutionären Prozesses. Dalton vertrat, wie die Mehrheit der ERP, den Ausbau und die Verankerung der Partei im Volk (»Massenlinie«), während die andere Position einen »schnellen Volksaufstand« propagierte. Nach zwei weiteren Morden zog sich die Mehrheit aus der Organisation zurück und gründete die FARN (Bewaffnete Kräfte des Nationalen Widerstands).
Die ERP, durch ihre Taten diskreditiert, versank zunächst in der Bedeutungslosigkeit. Diese und andere Morde innerhalb der revolutionären Linken (Jovel 1980/Montes 1983) wirkten traumatisierend und lähmend.
Literatur: Roque Dalton: Y otros Lugares/und andere Orte. Gedichte deutsch-spanisch Basel/Frankfurt/M.: Verlag Roter Stern/Stroemfeld, 1981
zur Entwicklung in El Salvador siehe u.a.:
Literatur: Ralf Syring: Krieg in El Salvador. Widerstand gegen die Weiterentwicklung der Unterentwicklung. Berlin: Verlag Schwarze Risse, 1989
Bundesweite Razzia mit 33 Durchsuchungen sowie Verhaftung von Ingrid Strobl und Ulla Penselin; aufgrund der Razzien etc. gingen mehrere Personen in die Illegalität. Das BKA definiert die »anschlagsrelevanten Themen« Gentechnologie, Flüchtlingspolitik und Bevölkerungspolitik.
Literatur: Broschürengruppe für Ulla und Ingrid (Hg.): Anschlag auf die Schere am Gen und die Schere im Kopf. Hamburg: Konkret Verlag, 1988
Literatur: Tiefe Einblicke. Dokumentation und Hintergründe zu den Hausdurchsuchungen (18.12.87) und zu den Verhaftungen. Bochum: Selbstverlag, 1988
Literatur: Prozeßbüro Ingrid Strobl (Hg.): Nicht zu fassen. Köln: Selbstverlag, 1988/89
Ministerium für Staatssicherheit; ehemaliger DDR-Geheimdienst
Literatur: David Gill, Ulrich Schröder: Ministerium für Staatssicherheit. Berlin: Rowohlt-Berlin, 1991
Nach einem Militärputsch übernahm Idi Amin 1971 die diktatorische Macht in Uganda; Repression und Terror kosteten Hunderttausenden von Menschen das Leben. Ein Grenzkrieg mit Tanzania und der folgende Bürgerkrieg beenden Amins Regime, der sich 1979 zunächst nach Libyen und dann nach Frankreich absetzt.
Hauptstadt von Somalia. In Mogadischu wurde am 17./18. Oktober 1977 die von einem palästinensischen Kommando entführte und auf dem Flughafen stehende Lufthansamaschine durch die GSG 9 des Bundesgrenzschutzes gestürmt; die Geiseln werden befreit, drei Entführer getötet.
1934-1976; Sprecherin der Bewegung gegen den Atomtod; 1959-1968 Redakteurin und Kolumnistin der Zeitschrift Konkret. Ulrike Meinhof war am 4.5.1970 an der Baader-Befreiung beteiligt; ab 1970 RAF; wird am 15.6.1972 festgenommen; Gefangene im 'Toten Trakt'; am 29.11.1974 zu acht Jahren Haft verurteilt; am 9.5.1976 in ihrer Zelle erhängt aufgefunden.
Literatur: Ulrike Marie Meinhof: Die Würde des Menschen ist antastbar. Aufsätze und Polemiken. Berlin: Wagenbach Verlag, 1980
Literatur: Erklärung von Ulrike Meinhof, betrifft: Berlin-Moabit-Prozess um die Befreiung von Andreas Baader, in: Der Kampf gegen die Vernichtungshaft.
Literatur: letzte texte von ulrike. Hrsg.: internationales komitee zur verteidigung politischer gefangener in westeuropa. o.O.: Selbstverlag, 1976
Texte von Ulrike Meinhof auch in:
Literatur: das info. Briefe der Gefangenen aus der RAF 1973-1977. Hrsg. von Pieter H. Bakker Schut. Kiel: Neuer Malik Verlag, 1987
Literatur: texte: der RAF. Malmö: Verlag Bo Cavefors, 1977
Literatur: Der Tod Ulrike Meinhofs. Bericht der internationalen Untersuchungskommission. Tübingen: iva-Verlag, 1979
Literatur: Peter Brückner: Ulrike Meinhof und die deutschen Verhältnisse. Berlin: Wagenbach Verlag, 1976
Juni 1967; Israel besetzt die Sinai-Halbinsel, Teile Jordaniens, den Gaza-Streifen und die Westbank sowie die Golanhöhen.
Schwarzer September bezeichnet das Massaker, das die jordanische Armee 1970 an den in Jordanien lebenden Palästinensern durchführte.
Nationaler Befreiungskampf bis 1975 gegen wechselnde Besatzungsmächte (Frankreich, Japan, USA); ab 1945/46 Demokratische Republik Vietnam (Nordvietnam) unter Ho Chi Minh, gegen die Franzosen aber erst mit deren Niederlage bei Dien Bien Phu unter Führung von General Vo Nguyen Giap durchgesetzt.
Ab 1955 findet eine zunehmende US-Intervention statt; bis 1966 werden 400.000 US-Soldaten nach Südvietnam geschafft, die die korrupte südvietnamesische Regierung stützen und z.T. große Kriegsgreuel begehen. Der Volkswiderstand der FNL/Vietcong, die us-amerikanische Antikriegsbewegung und die zunehmenden Kriegskosten führen zum US-Truppenrückzug 1973. Mit dem Fall Saigons im April 1975 beginnt der Versuch, ein vereintes Vietnam aufzubauen.
Literatur: SDS Westberlin (Hg.): Internationaler Vietnamkongreß 1968. Der Kampf des vietnamesischen Volkes und die Globalstrategie des US-Imperialismus. West-Berlin: Edition Voltaire, 1968; Hamburg: Libertäre Assoziation, 1987
Gedächtnisschwund
Kommunistische Internationale (1919-1943); ursprünglich als Koordinationsstelle der internationalen revolutionären Bewegungen mit Sitz in Berlin gedacht. Sie entwickelte sich jedoch zu einer Schaltstelle der sowjetischen Machtpolitik mit Sitz in Moskau. Führende Mitglieder europäischer kommunistischer Parteien wurden entmachtet und die Orientierung auf die Sowjetunion durchgesetzt. Dabei war Stalins spätere These vom Aufbau des »Sozialismus in einem Land« zentrale Leitlinie. Im Exekutivkomitee (EKKI) der KI wurde die Sozialfaschismustheorie/Einheitsfront, aber auch die Volksfronttheorie, entwickelt und durchgesetzt.
Literatur: Pierre Frank: Geschichte der Kommunistischen Internationalen. Frankfurt/M.: ISP Verlag
Literatur: die legalisierung der rechtlosigkeit. Broschüre zum Prozeß gegen Gerd Albartus und Enno Schwall. o.O.: Selbstverlag, 1977
Die weitere Inhaftierung eines Gefangenen nach Ablauf der offiziellen Haftzeit.
Literatur: Autonomie Neue Folge: Sonderheft »Sicherungsverwahrung«. Hamburg: Selbstverlag, 1980
14. Texte über die Politik Israels
Gerd Albartus übersetzte u.a. das Buch:
Literatur: Livia Rokach: Israels heiliger Terror. Eine Studie auf Basis von Moshe Sharetts persönlichem Tagebuch und anderen Dokumenten seiner Zeit. Pfungstadt: Minotaurus Projekt, 1982
Siehe auch:Anmerkung 5 zu Kapitel 5
nachdrücklich
Das Interview ist vom Mai 1975;
Siehe auch:Kapitel 2
1767-1794; Mitglied des Nationalkonvents und des Wohlfahrtausschusses der französischen Revolution; gemeinsam mit Robespierre hingerichtet.
1910-1986; schwuler linker Schriftsteller aus Frankreich; Jugend zeitweise im Erziehungsheim, danach Fremdenlegionär; in den 40er Jahren in Fresnes inhaftiert; später Buchhändler. Genet beteiligte sich 1968 an der Belagerung des Parteitages der Demokraten in Chicago. Mitte September 1982, als das Massaker im Palästinenserlager Shatila stattfand, hielt sich Jean Genet zufällig in Beirut auf.
Literatur: Jean Genet: Ein verliebter Gefangener. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1990
Literatur: Notres Dames des Fleurs. (1942), Reinbek: Rowohlt, 1975
Literatur: Querelle. (1953), Reinbek: Rowohlt, 1974
Literatur: Nachwort zu den Gefängnisbriefen von George Jackson (Im Herzen ein Feuer, 1971)
Die Akten wurden in einer 230seitigen Dokumentation im Dezember 1989 veröffentlicht. Eine Auswahl der Dokumente erschien ebenfalls im Dezember 1989 als Sondernummer der Berliner Wochenzeitschrift 'Interim'.
Literatur: Literatur zu Roma- und Sinti-Verfolgung siehe Literaturanhang.
Sozialdemokrat; Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen (NRW).
Sozialdemokrat; Sozialminister in NRW bis 1992.
Sozialdemokrat; Innneminister in NRW.
Siehe auch: Anmerkung 53 zu Kapitel 2
Am 11.5.1981 wird der hessische Wirtschaftsminister Heinz Herbert Karry in seinem Haus in Frankfurt erschossen. Ende Mai bekennen sich Revolutionäre Zellen zu der Tat.
Das »Konzept Front« ist nachzulesen in dem Papier:
Literatur: Guerilla, Widerstand und antiimperialistische Front;. in: Ausgewählte Dokumente der Zeitgeschichte. Bundesrepublik Deutschland - Rote Armee. Köln: GNN-Verlag, 1987
Das »Front-Konzept« wird von der RAF nachträglich analysiert in:
Literatur: »Wir müssen das Neue suchen«. Hamburg: Konkret (Sondernummer), September 1992
26a Zwischen Beethoven und McDonalds
Siehe auch:Text siehe Kapitel 8
27. Carlos (Illich Ramirez Sanches)
* 1949; wird in Presseveröffentlichungen unter dem Namen Carlos geführt; Teilnahme am Überfall auf die OPEC-Konferenz in Wien am 21.12.1975.
Siehe auch: Anmerkung 2 und 3 zu Kapitel 4
Am 2.11.1987 wurden aus einer Demonstration an der Startbahnmauer am Frankfurter Flughafen heraus zwei Polizisten erschossen. In der Zeit danach kommt es zu umfangreichen Hausdurchsuchungen, Festnahmen und Aussagen bei den ermittelnden Behörden.
Literatur: ID-Archiv im IISG (Hg.): 2.11.87 ... Dokumente zu den Schüssen an der Startbahn-West. Amsterdam: Stichting Beheer, 1988
Literatur: Bunte Hilfe (Hg.): »Wir hatten ja zwei Morde aufzuklären.« Dokumentation zu den Folgen des 2.11.87. Frankfurt/M.: Selbstverlag, 1989
Lehre vom Sein
31. zur Rassismusdiskussion siehe z.B.
Literatur: Bell Hooks: Schwesterlichkeit-Politische Solidarität unter Frauen; in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis Nr. 26. Köln: Selbstverlag, 1990
Text veröffentlicht in verschiedenen Infoblättern u.a. in
Literatur: Kritik macht uns nur stärker - Texte zur RZ-Diskussion. Berlin: Selbstverlag, 1992
Siehe auch: Literaturanhang »Kritiken und Diskussionen«
Siehe auch: Anmerkung 15 und 17 zu Kapitel 2
Zeitraum des spanischen Bürgerkriegs, während dem die soziale und politische Umgestaltung trotz bzw. wegen des faschistischen (francistischen) Angriffs durchgeführt wurde.
Literatur: Augustin Souchy: Nacht über Spanien. Bürgerkrieg und Revolution in Spanien. Darmstadt: Luchterhand Verlag, 1969 (Nachauflage: Trotzdem Verlag)
Literatur: Karin Buselmeier: Frauen in der spanischen Revolution; in: Frauen und Literatur 9/19 1978
Literatur: Hans Magnus Enzensberger: Der kurze Sommer der Anarchie. Frankfurt: Suhrkamp, 1972
Literatur: Ingrid Strobl: »Sag nie, du gehst den letzten Weg«. Frauen im bewaffnteten Widerstand gegen Faschismus und deutsche Besatzung. Frankfurt/M: Fischer Taschenbuchverlag, 1989
Gerd Albartus
1949-1976; im Juni 1975 in Paris mit falschen Papieren festgenommen; RZ-Mitglied; beteiligt an der Entführung einer Passagiermaschine nach Entebbe, wo er bei der Erstürmung durch ein israelisches Kommando erschossen wird.
37. Brigitte (Brigitte Kuhlmann)
RZ-Mitglied; wurde zusammen mit Böse am 4.7.1976 in Entebbe erschossen.
1895-1973; Philosoph; leitete ab Oktober 1930 das Institut für Sozialforschung in Frankfurt/M.; Exil in den USA, arbeitete dort an der Columbia Universität; 1950 Rückkehr in die BRD und Wiederaufbau des Instituts; Professur an der Uni Frankfurt.
Literatur: Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. 5 Aufsätze. (1937), Frankfurt/M.: Fischer Verlag, 1989
Literatur: M. Horkheimer, Th. W. Adorno: Dialektik der Aufklärung. (1947), Frankfurt/M.: Fischer Verlag, 1987
Siehe auch:Text siehe Kapitel 15
1898-1956; deutscher Schriftsteller.