Siehe auch: Anmerkung 9 zu Kapitel 2
* 1923; 1967-1971 Polizeipräsident Nürnberg; 1971-1980 Präsident des Bundeskriminalamtes Wiesbaden.
1920-1977; 1959 Erster Staatsanwalt beim Bundesgerichtshof, 1963 Oberstaatsanwalt, 1971 Bundesanwalt, Pressesprecher des BGH; leitete Fahndung nach »Baader u.a.«, 1974 Generalbundesanwalt; am 7.4.77 von der RAF erschossen.4. Hausner, Siegfried
Siehe auch: Anmerkung 3 zu Kapitel 2
Siehe auch: Anmerkung 6 zu Kapitel 1
Siehe auch: Anmerkung 54 zu Kapitel 2
1944-1977; Soziologiestudent; Mitglied in der Kommune II, RAF; festgenommen am 2.6.1972, am 28.4.1977 zu lebenslänglicher Haft verurteilt, am 18.10.1977 im Knast Stuttgart-Stammheim tot aufgefunden.
Literatur: Jan Raspe: Zur Sozialisation proletarischer Kinder. Frankfurt/M.: Verlag Roter Stern, 1972
Literatur: Ulf G. Stuberger (Hg.): »In der Strafsache gegen Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Jan-Carl Raspe, Gudrun Ensslin wegen Mordes u.a.«. Dokumente aus dem Prozess. Frankfurt/M.: Syndikat Buchgesellschaft, 1977
Siehe auch: Anmerkung 31 zu Kapitel 2
1950 - 1971; RAF-Mitglied; am 15.7.71 bei der Fahndung von der Polizei erschossen.
Siehe auch: Anmerkung 57 zu Kapitel 2
1949 - 1972; bei RAF-Fahndung am 2.3.72 in Augsburg von der Polizei erschossen.
Literatur: Die Erschießung des Georg von Rauch. Eine Dokumentation anläßlich der Prozesse gegen Klaus Wagenbach. Berlin: Wagenbach, 1976
1974 wird nach einer Arbeitsgerichtsverhandlung der Arbeiter Günter Routhier von Polizisten die Treppe hinunter gestoßen. Eine sofortige Hilfe wird dem Bluter verweigert, was zu seinem Tode führt
Literatur: Dokumentation zum Fall Günther Routhier. Dortmund: Selbstverlag, 1974
Siehe auch: Anmerkung 4 zu Kapitel 2
1943-1975; Mitglied der RAF; stellte sich am 29.6.74 in Frankfurt den Verfolgungsbehörden; im Januar 1975 entlassen, stirbt sie an einem im Gefängnis nicht behandelten Tumor.
Literatur: Komitee für politisch Verfolgte (Hg.): Dokumentation Katharina Hammerschmidt. Berlin: Selbstverlag, 1974
14a Wessel, Ulrich
Siehe auch:Anmerkung 2 zu Kapitel 2
Jugend im Erziehungsheim; 1966 wegen vierfachen Kindesmißbrauchs und Mordes festgenommen; 1967/68 im Prozess zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Er stimmte einer Kastration zu, bei der er am 28.4.1976 an einer Überdosis Narkosemittel starb. Bartsch galt den einen als Monster, den anderen als Synonym der krankmachenden Gesellschaft.
Literatur: Michael Förster; Rolf Schübel: Nachruf auf eine Bestie. Dokumente - Bilder - Interviews. Essen: Torso-Verlag, 1984
Siehe auch: Anmerkung 11 zu Kapitel 2
17. Niederlage des Imperialismus
Meint vermutlich u.a. die Kapitulation Südvietnams am 30.4.75, im April 1975 den Sieg der Roten Khmer in Kambodscha; ebenso die Revolution in Portugal und in den ehemaligen portugiesischen Kolonien.
1956 wird die KPD (Kommunistische Partei Deutschlands) verboten;
Literatur:Georg Füllberth: KPD und DKP 1945-1990. Heilbronn: Distel Verlag, 1990
Englischer Counterinsurgency-Stratege; Brigadegeneral in Kenia, Malaysia, Zypern und Nordirland.
Literatur: Frank Kitson: Im Vorfeld des Krieges. Abwehr von Subversion und Aufruhr. Stuttgart: Seewald Verlag, 1974
Literatur: Interview von Sebastian Cobler mit Herold in der Zeitschrift Transatlantik, November 1980.
Im norddeutschen Nordhorn-Range versuchten die Anwohner 1975 die Schließung eines Übungsplatzes der Bundeswehr für Bombenabwürfe zu erreichen. Als sie mit Eingaben keinen Erfolg hatten, besetzten sie den Platz. Die Behörden reagierten darauf mit einem massiven Polizeieinsatz.
1857-1933; baute die sozialistische Frauenbewegung auf; war zunächst in der SPD, dann im Spartakusbund bzw. in der KPD; 1920 bis 1933 Reichstagsabgeordnete; aktiv in der Komintern (Frauensekretariat) und der Internationalen Roten Hilfe.
Literatur: Clara Zetkin: »Ich will dort kämpfen, wo das Leben ist«. Berlin-Ost: Dietz Verlag, 1986
Literatur: Zur Geschichte der proletarischen Frauenbewegung Deutschlands. Frankfurt/M./ Basel: Roter Stern/Stroemfeld
Mit 15 Jahren das erste Mal im Jugendgefängnis; mit 18 wegen angeblichen Raubes von 70 Dollar zu »1 Jahr bis lebenslänglich« verurteilt, wobei sein Entlassungstermin abhängig war von der Entscheidung einer Kommission über seine »gute Führung«.
In der Haft begann er sich vor allem für den schwarzen Befreiungskampf zu engagieren, gründete mit anderen schwarzen Gefangenen die »Soledad Brothers«, wurde später Mitglied der Black Panther Party. Jackson war wichtiges Bindeglied der afro-amerikanischen, hispanischen und weißen Gefangenenbewegung. Am 21. August 1971 wurde er im Gefängnis San Quentin ermordet.
Literatur: George Jackson: Im Herzen ein Feuer. München/Bern: Scherz Verlag, 1971
Literatur: Agipa Press (Hg.): Comrade George Jackson und Attica. Die Zeit des Blues ist vorbei. Band 1: Geschichte ist eine Waffe. Der Mord an George Jackson und die schwarze Gefangenenbewegung in den USA. Bremen: Agipa Press, 1987
Wurde wegen der Lorenzentführung gesucht, am 1.4.77 in Schweden verhaftet und an die BRD ausgeliefert.
Ebenfalls am 1.4.77 in Schweden verhaftet und an die BRD ausgeliefert.
Literatur: doku? - nö: »Keine Doku ÜBER Knofo und Manne[...] sondern eine Selbstdarstellung der beiden anhand von Artikeln, Geschichten und Bildern.« o.O., Selbstverlag, 1979
* 1927; FDP; 1969-1974 Bundesinnenminister; 1974-1992 Bundesaußenminister und Vizekanzler.
Rechtsanwalt in Frankfurt/M.
Literatur: AStA Frankfurt/M. (Hg.): Über die Reinhaltung der Anwaltschaft an den Beispielen Knöss und Düx. Frankfurt: Selbstverlag, o.J.
Literatur: Mike Düx: Der verflixte 7. Stock, in: Der Blinde Fleck. Die Linke, die RAF und der Staat. Frankfurt/M.: Verlag Neue Kritik, 1987
Rechtsanwalt.
Literatur: Hans-Heinz Heldmann: Selbstmord oder Mord. Kiel: Neuer Malik Verlag, 1988
Literatur: Irmgard Möller berichtet. Dokumentation. Hrsg. von Hans-Heinz Heldmann u.a. o.O.: Selbstverlag, 1978
Vor dem Berliner Kammergericht beginnt am 11.4.1978 der »Lorenz-Drenkmann Prozeß« gegen Ralf Reinders, Ronald Fritzsch, Till Meyer, Fritz Teufel, Gerald Klöpper und Andreas Vogel.
Literatur: Rote Hilfe Landesverband Berlin (Hg.): Materialien zum Prozeß gegen Ralf Reinders... Berlin: Selbstverlag, 1978
* 1943; Arzt und Historiker; bei einer polizeilichen Straßenkontrolle mit an<\h>schlie<\h>ßender Schießerei in Köln am 9.5.75 schwer verletzt, Haftbefehl aufgehoben am 12.7.77; Mitarbeiter der Zeitschrift Autonomie.
Literatur: Ein ganz gewöhnlicher Mordprozeß? Das politische Umfeld des Prozesses gegen Roland Otto, Karl-Heinz Roth und Werner Sauber. Hrsg. v. Klaus Dethloff. Berlin: Rotbuch Verlag, 1978
Literatur: Karl-Heinz Roth: Die historische Bedeutung der RAF, in: Klaut sie! (Selbst-)kritische Beiträge zur Krise der Linken und der Guerilla. Tübingen: iva-Verlag, 1979
* 1948; Mitte der 70er Jahre Frankfurter Sponti; Veröffentlichungen in der Zeitschrift Autonomie-Materialien gegen die Fabrikgesellschaft; heute Politiker der Grünen und Umweltminister in Hessen.
32. Sanchez, Illich Ramirez (Carlos)
* 1949; Teilnahme am Überfall auf die OPEC-Konferenz in Wien am 21.12.75.
Euskadi Ta Askatasuna - Baskenland und seine Freiheit; baskische nationale Guerillaorganisation
Literatur: ETA - Programme und Erklärungen. o.O.: Selbstverlag, o.J.
Literatur: Bewaffneter Kampf im Baskenland, in: Peio Aierbe: Bewaffneter Kampf in Europa. Nordirland, Korsika, Italien, BRD. Berlin: Verlag Schwarze Risse, 1991
Spanischer General und zweitwichtigster Mann des faschistischen Franco-Regimes; am 20.12.73 explodierte im Zentrum von Madrid eine Bombe, die den Admiral - genannt der »Menschenfresser« - das Leben kostete. Die Gewalt der Explosion war so groß, daß der Personenwagen Carrero Blancos mehrere Stockwerke hoch geschleudert wurde.
Literatur: Operation Menschenfresser. Wie und warum wir Carrero Blanco hingerichtet haben - ein authentischer Bericht und Dokumente von E-T-A. Berlin/München: Kramer Verlag/Trikont Verlag, 1976 (Neuauflage: Berlin: Phantom Verlag, 1988)
Meint bolschewistische Parteifunktionäre.
Gemeint ist der Putsch vom 11.9.1973.
Im Sommer 1976 wird das mit ca. 30.000 BewohnerInnen größte palästinensische Flüchtlingslager in Beirut von den Falangisten und anderen christlichen Truppen eingeschlossen und bombardiert. Neben dem Beschuß mit Raketen, Mörsern und Artilleriegeschossen wird die Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten abgeschnitten. Nach 52 Tagen der Belagerung wird das Lager, unter Vermittlung von Vertretern der Arabischen Liga, nach einem Abkommen evakuiert. Mehr als 3.000 Menschen verlieren in diesem Kampf ihr Leben.
Bei einer Besetzung des AKW-Bauplatzes in Brokdorf am 30. Oktober 1976 kam es zu einem massiven Polizeieinsatz; bei einer zwei Wochen später stattfindenen Demonstration mit rund 40.000 TeilnehmerInnen wurden erstmals in der BRD Einheiten des Bundesgrenzschutzes gegen eine Demonstration eingesetzt.
Literatur: AK Politische Ökologie: Bilanz und Perspektiven zum Widerstand gegen Atom<\h>anlagen. Hamburg: Selbstverlag, 1978
1905-1980; Französischer Philosoph und Schriftsteller.
Literatur: Vorwort in: Frantz Fanon: Die Verdammten dieser Erde. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag, 1966
Nicht in einer Partei organisierte (antiautoritäre) Linke in den 70er Jahren.
1922-1982; Psychologieprofessor; wegen angeblicher Kontakte zur RAF suspendiert; analysierte in einigen Schriften die Politik der RAF.
das im Text angesprochene Buch:
Literatur: Peter Brückner: Ulrike Meinhof und die deutschen Verhältnisse. Berlin: Wagenbach Verlag, 1979
Der Aufsatz findet sich in der Broschüre:
Literatur: links - Sozialistische Zeitung. Sondernummer 85, Februar 1977. Offenbach: Verlag 2000, 1977Literatur:Peter Brückner: Vom unversöhnlichen Frieden. Aufsätze zur politischen Kultur und Moral. Berlin: Wagenbach Verlag, 1984
1844-1900; deutscher Philosoph.
Die Aktionen der RAF waren in den Jahren 1971/72 u.a.:
- 1971 mehrere Banküberfälle.
- 11.5.72: Bombenanschlag auf das V. US-Corps in Frankfurt.
- 12.5.72: Bombenanschläge auf Polizeihauptquartiere in Augsburg und München.
- 16.5.72: Sprengstoffanschlag auf den BGH-Richter Buddenberg
- 19.5.72: Bombenanschlag auf das Springer-Hochhaus in Hamburg
- 24.5.72: Bombenanschlag auf das Hauptquartier der US-Armee in Europa in Heidelberg
Siehe auch:Anmerkung 62 zu Kapitel 6
RAF-Mitglied; Festnahme 1972; ab 1976 »Kronzeuge«.
Vorsitzender des 2. Strafsenats in Stammheim
Verleger in Berlin
Info der Berliner Undogmatischen Gruppen. Berlin 1974-1978
Am 20. Januar 1985 wird bei einem versuchten Anschlag auf das Rechenzentrum Stuttgart-Vaihingen Jonas Thimme durch das vorzeitige Explodieren des Sprengstoffs getötet, Claudia Wannersdorfer schwer verletzt und festgenommen.
Erklärung zum Tod von Jonas Thimme, in:
Literatur: Widerstand heißt Angriff. Erklärungen, Redebeiträge, Flugblätter und Briefe 1977-1987. Amsterdam: Selbstverlag, 1988
Am 28.1.85 wird Audran, hoher Beamter des französischen Verteidigungsministeriums, Opfer eines Anschlags des Action-directe-Kommandos 'Elisabeth van Dyck'; am 1.2.85 wird in München der Vorstandsvorsitzende von MTU, Zimmermann, erschossen. Zu dem Attentat bekennt sich das RAF-Kommando 'Patsy O'Hara'.
Literatur: Kommando Patsy O'Hara der RAF zur Aktion gegen Zimmermann, in: Widerstand heißt Angriff.
Südvietnamesische Guerillaorganisation; bildete 1960 zusammen mit 20 anderen Organisationen die Front National de Liberation du Vietnam Sud (FNL).
US-Langstreckenbomber.
Rechtspopulistisches Boulevardblatt aus dem Springer Verlag .
Wurde lange Zeit als Befreiungsbewegung für Kambodscha eingeschätzt und unterstützt, besonders nach dem (CIA)-Putsch des Militärs unter Lon Nol und der Ausweitung des Vietnamkrieges bei dem der 'Ho Chi Minh Pfad' als Versorgungslinie des Vietcong als Vorwand galt.
1975/76 übernahmen die Roten Khmer unter Pol Pot die Regierungsgewalt; Umsiedlung der städtischen Bevölkerung aufs Land (»Agrarkommunismus«), der Massenmord an »Intellektuellen« sowie politisch Abweichenden forderte eine Million Tote; ab 1977/78 Krieg und Besetzung durch Vietnam. Nach der Regierung Heng Samrin (ab 1979) und dem Rückzug der vietnamesischen Truppen wird im Oktober 1991 ein Friedensabkommen ratifiziert, das den innerkambodschanischen Konflikt, an dem die Roten Khmer weiter beteiligt sind, dennoch nicht beendet.
Literatur: Walter Aschmoneit, Rainer Werning (Hg.): Kampuchea. Lesebuch zur Geschichte, Gesellschaft, Politik. Münster: dvv-Verlag, 1981
Hauptstadt von Kambodscha
56. 30 Fragen an die Tupamaros
eigentlich: 30 Fragen an einen Tupamaro. Interview vom 2.6.1968 in der chilenischen Zeitschrift 'punto final'. Damalige Plattform für Strategie und Taktik der MLN.
Literatur: Alain Labrousse: Die Tupamaros. München: Hanser Verlag, 1971
Auf einem CSU-Treffen im März 1975 vorgetragenes Strategiekonzept zur Destabilisierung der damaligen SPD/FDP-Koalition.